UdZPraxis 1-2018
29 UdZ Praxis Das Projekt war für die Laufzeit von sechs Monaten angesetzt und das Projektteam formierte sich aus Vertretern der vier Geschäftsbereiche der ISK sowie der Stabseinheiten Organisation & Prozesse sowie IT. Auf diese Weise gelang im Projekt die Kombination aus fachlichem Know-how seitens der ISK mit dem methodischen Vorgehen durch das FIR . Der Projektablauf gliederte sich in drei Phasen und wurde mit dem Ziel definiert, eine aufwandsarme und zügige Bearbeitung bei gleichzeitig ausreichender Validität der Projektergebnisse zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde als Prämisse definiert, frühzeitig durch konkrete Prototypen eine hohe Sichtbarkeit der Projektergebnisse zu erzielen und diese als Kommunikati- onsmedium gegenüber Kunden und Mitarbeitern zu nutzen. Abbildung 1 (s. S. 8) zeigt den Aufbau und Ablauf des Projekts. Das Projekt begann mit der Analysephase, die sich in eine unternehmensinterne sowie externe Perspektive gliederte. Als Referenz zur Bewertung des Digitalisierungsgrades wurde initial der Industrie-4.0-Maturity-Index angewandt. Er bemisst an- hand von sechs Stufen die digitale Reife der ISK in den Dimensionen ´Informationssysteme´, ´Kultur´, ´Organisationsstruktur´ und ´Ressourcen´. Anhand dieser Systematik war eine genaue Reifegradbestimmung möglich sowie der zukünftige Entwick- lungsfortschritt während einer späteren Umsetzungsphase messbar. Abbildung 2 zeigt die Reifegradbestimmung sowie die betrachteten Dimensionen. Als weitere interne Analyse wurden neue digitale Technologien auf ihre Anwendbarkeit und ihr Potenzial für die ISK unter- sucht. Um die oftmals abstrakten Technologien genauer zu bewerten, wurden konkrete Einsatzfelder und Anwendungsszena- rien für die jeweiligen Geschäftseinheiten der ISK definiert und in der Folge die Anwendungsszenarien anhand der Dimensio- nen ´Relevanz für die Geschäftseinheit´ sowie ´Zeithorizont für eine Integration in die Prozesse der ISK ´ bemessen. Beispielhaft zu nennen sind hier das Auslesen von Prüf- und Betriebsdaten, der Einsatz von mobilen Endgeräten für die Mitarbeiter sowie der Einsatz von Drohnen zur thermischen und optischen Überprüfung von Anlagen und Gebäuden. Ergänzt wurde die interne Betrachtung durch eine externe Perspektive, die aus dem vom FIR entwickelten Workshop-Konzept „Digitaler Stresstest“ sowie Interviews wichtiger Kunden am Standort Knapsack bestand. Ziel des „digitalen Stresstests“ war es, die Führungskräf- te der ISK für das Thema Digitalisierung zu sensibilisieren, neue mögliche Geschäftsmodelle zu definieren sowie Gefahren durch Wettbewerber oder branchenfremde Akteure zu identifizieren, die das heutige Geschäftsmodell der ISK obsolet ma- chen könnten. Ergänzt wurde der Workshop durch Befragungen wichtiger Kunden der ISK . Diese wurden mit verschiedenen Führungsebenen auf Kundenseite in Interviewform mit dem Ziel geführt, zukünftige Anforderungen der Kunden an die ISK , spezifische Fragen zu den Digitalisierungsinitiativen der Kunden sowie den zukünftigen Grad der Vernetzung zwischen ISK und Kunden zu identifizieren. > Ressourcen Informations- systeme Organisations- struktur Kultur Adaptierbarkeit Prognosefähigkeit Transparenz Sichtbarkeit Konnektivität Computerisierung Entwicklungspfad Computerisierung Konnektivität Adaptier- barkeit Prognose- fähigkeit Transparenz Sichtbarkeit Industrie-4.0-Reifegrad Business-Value Industrie 3.0 Industrie 4.0 Wie kann autonom reagiert werden? „selbstoptimierend“ Was wird passieren? „vorbereitet sein“ Warum passiert es? „verstehen“ Was passiert? „sehen“ Abbildung 2: Reifegradbestimmung anhand des Industrie-4.0-Maturity-Index
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