UdZPraxis 1-2019
13 UdZ Praxis Warum ist das so? Der Kern des Subscription-Modells ist es, dem Kunden genau das zu geben, was er wünscht. Und das ist oftmals nicht das primäre Produkt, sondernmehr der Zweck, für den das Produkt entwickelt wurde und den es von abonnierter Periode zu abonnierter Periode immer besser erfüllt. In den genannten Bei- spielen ist es bei Spotify der Zugang zur Lieblingsmusik, bei Netflix der Zugang zu Lieblingsfilmen und im Fitnessstudio der Zugriff auf Sportgeräte an ver- schiedenen Orten Deutschlands und des europäischen Auslands. Neben der bloßen Verfügbarkeit des angebotenen Produkts bekommen Kunden aber nochmehr: Im Spotify -Beispiel erhalten sieMusikvorschläge, die personalisiert auf ihren Geschmack abgestimmt sind. Sie möchten eine Online-Identität er- halten, die ihnen das Erlebnis eines personalisierten Service ermöglicht. Doch bei den hier aufgeführtenBeispielen spielt eineweiterewichtige Komponente hinein, die die angebotenen Services erst möglich macht: Netzwerkeffekte, die aus Plattformmechanismen bekannt sind. Je mehr Kunden das Produkt nutzen, desto größer wird das Datenvolumen und umso genauer werden die Ergebnisse aus Datenanalysen. Dadurch können Services wie personalisierte Song- oder Filmvorschläge in einer Qualität ange- boten werden, die es so auf demMarkt mit einem Produktkauf nicht gibt und auch nicht geben kann. Es kann also geschehen, dass bestimmte Services, die auf Datenanalysen beruhen, erst mithilfe von Subscription-Modellen möglich werden. Durch diese wird dem Kunden nicht nur ein einmaliger Nutzen geboten, sondern dieser wird kontinuier- lich zur Verfügung gestellt und gesteigert. Wenn der Kunde die Leistung als ungenügend ansieht, so kann er den Vertrag mit dem Anbieter kurzfristig kündigen. Für den Kunden ist ein Subskriptionsver- trag also mit keinerlei Risiko verbunden. Für den Anbieter ist starker Konsum gut, weil der Kunde das Produkt des Anbieters testet und auf diese Weise Daten generiert.
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