UdZPraxis 1-2019

26 UdZ Praxis In dem Kooperationsprojekt RTLS 3.0 des Centers Enterprise Resource Plannin g wurde gemeinsam mit dem FIR an der RWTH Aachen für genau diese Problemstellung ein Lösungsvorschlag erarbei- tet. Durch ein Real-Time-Location-System (RTLS) können Aufträge mit ihren Positionen in der Fabrik zentimetergenau geortet werden. Basierend auf vordefinierten logischen Zonen und der aktuellen Auftragsposition wird der entsprechende Rückmeldedatensatz automatisiert erzeugt. Somit ent- fällt der Bedarf, eine manuelle Buchung auf Zettel oder im Betriebsdatenerfassungssystem durchzu- führen, wodurch der Anteil der wertschöpfenden Tätigkeit gesteigert werden kann. Neben der Kopplung von ERP- und RTLS-System dient das Projekt dazu, eine Reihe an weiteren Tech- nologien zu integrieren und Kombinationsmöglichkeiten sowie Synergieeffekte anschaulich aufzu- zeigen. Warenbewegungen werden mithilfe von RFID-Technologie erkannt und ebenfalls verbucht. Als zusätzlicher Mehrwert können produktions- und sicherheitskritische Daten in einer Blockchain fälschungssicher dokumentiert werden. Im aktuellen Versionsstand 3.0 wurden darüber hinaus auch weitere typische Montageprozesse an- gebunden. So kann neben der Werkerführung im ERP-System nun über ein Pick-by-Light-System das nächste zu kommissionierende Material angezeigt und dadurch die korrekte Zusammenstellung von Artikeln durch verringerte Suchzeiten undweniger Pickfehler verbessert werden. Über einenDash-But- ton und durch die Anbindung eines Gewichtssensors kann eine Nachbestellung für Verbrauchsmaterial wie Schrauben erfolgen. Dies ersetzt umständliche Masken im ERP-System. Darüber hinaus wurden Kamerasysteme integriert, welche zur Prozessdokumentation, Qualitätskontrolle oder zur Erstellung von Schulungsmaterial eingesetzt werden können. Mit der Integration eines Drehmomentschraubers, welcher über einen integrierten RTLS-Tag verfügt, kann zudem sichergestellt werden, dass die Mon- tage nur in der korrekten Arbeitszone und von dem richtigen Mitarbeiter ausgeführt wird. Hierbei gilt der Grundsatz, dass das ERP-System basierend auf den Stammdaten das entsprechende Programm auswählt und die Statusmeldungen des Gerätes zu Dokumentationszwecken speichert. So kann nach- vollzogen werden, welche Schraube mit welchem Drehmoment angezogen wurde. Bild 1: Kommunikation mittels Middleware (vereinfachte Darstellung; eigene Darstellung)

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