UdZPraxis 2-2016
7 Im Fokus | UdZ Praxis – Datenreichtum dank Datenschutz Das vorherrschende Geschäftsmodell führender Internetfirmen besteht darin, persönliche Daten in großem Maße zu sammeln und in bare Münze zu verwandeln. Die weitreichende Erfassung und Verarbeitung von (persönlichen) Daten lässt zwar einerseits „den Rubel rollen“ und kann zudem hilfreich sein bei der Unterstützung der Behörden im Rahmen der Verbrechensbekämp- fung, kann aber andererseits für den Einzelnen mehr von Schaden als von Nutzen sein – zumal er oder sie häufig keinerlei Kontrolle über das jeweilige Maß an gewahrter Privatsphäre hat, oft in völliger Unkenntnis über die Weiterverarbeitung und ggf. -veräußerung der Datenbestände gehalten und selten an dem aus seinen oder ihren Daten erwirtschafteten Gewinn beteiligt wird. Eine gesetzliche Regelung, mittels derer die Interessen beider Seiten berücksichtigt werden, ist bisher nicht in Sicht. Im Alltag geben wir ständig Informationen über uns preis. Sei es ganz bewusst, indem wir Profile in sozialen Netzwerken mit un- seren persönlichen Daten wie Namen, Geburtsdatum und Adresse füllen, oder unbewusst, indem Sensoren aus unserer Umwelt Daten von und über uns erfassen. Gerade das Smartphone erweist sich je nach App-Bestand und Datenschutzeinstellungen als ein regelrechter „Datenstaubsauger“. Mithilfe dieser Daten werden Profile erstellt, an denen Firmen wie beispielsweise Amazon, Ikea oder auch Edeka stark interessiert sind. Unter Auswertung der richtigen Informationsprofile können diese Unternehmen per- sonalisierte Werbung anbieten, und zwar bevor wir unser eigentliches Interesse für ein Produkt geäußert haben. Das birgt eine nicht zu unterschätzende Bequemlichkeit, es stellt sich jedoch die Frage: Zu welchem Preis? 1 https://blog.kaspersky.de/tim-cook-speaks-about-privacy-security/5418/ (zuletzt geprüft: 19.09.2016) 2 http://www.vertriebszeitung.de/wie-ihr-vertrieb-von-guten-kundendaten-profitiert/ (zuletzt geprüft: 19.09.2016)
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