UdZPraxis 2-2016
9 Im Fokus | UdZ Praxis Um die gesetzten Ziele im Projekt myneDATA zu erreichen, müssen drei zentrale Herausforderungen bewältigt werden (siehe Bild 1): Zum einen soll dem Nutzer an- hand individueller Privatsphäre- einstellungen ermöglicht wer- den, den Schutz seiner Daten maßgeschneidert einzustellen. In bisherigen Ansätzen regelt der Nutzer den Zugriff auf seine Daten weitestgehend nur nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Ein Privatsphäreregler, der eine variable, kontextspezifische und nutzergesteuerte Einstellung der Privatsphäre erlaubt, fehlt. Somit müssen (neue) Anonymisierungs- verfahren und technische Garantien für den Schutz der Privatsphäre entwickelt werden. Eine weitere Herausforderung stellt die Einbindung der Nutzerperspek- tive dar: Chancen und Risiken der Datenverarbeitung sowie der ein- gesetzten Privatsphäregarantien müssen verständlich und anschaulich präsentiert werden, sodass Nutzer befähigt werden, das Risiko für ihre Privatsphäre einzuschätzen, zu bewerten und zu steuern. Die dritte und womöglich wichtigste Herausforderung besteht darin, die Entwicklung neuartiger Geschäftsmodelle zu stärken. Hierbei muss der Zielkonflikt zwischen den individuellen Privatsphäreschutzbedürfnissen der Nutzer auf der einen Seite und den wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen auf der anderen Seite gelöst werden. Es müssen Ge- schäftsprozesse und -modelle entwickelt werden, die den neuartigen, variablen und individuellen Datenschutz berücksichtigen. Solange Un- ternehmen keinen konkreten Mehrwert im Handel mit anonymisierten und geschützten Daten erkennen, werden sich entsprechende Tech- nologien nur schwer am Markt platzieren lassen. An dieser Stelle wird das FIR gemeinsam mit den Projektpartnern ansetzen und die Um- setzbarkeit solcher Modelle mit integriertem Privatsphäreschutz in den Geschäftsprozessen abbilden. Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts myneDATA sind ver- schiedenste Kompetenzen erforderlich, die sich im breit aufgestellten Konsortium widerspiegeln (siehe Bild 2). Jeder der Beteiligten bringt seine Kompetenz in einer der relevanten Perspektiven ein, die alle eigene Ansprüche an das Datencockpit bündeln. So liegt der Fokus auf den drei Perspektiven Nutzer, Technologie und Ökonomie . Die Anfor- derungen und Ansprüche dieser drei Faktoren müssen zunächst unter- einander in Einklang gebracht werden, um anschließend die entwickelten Lösungen gesamtheitlich auf die Plattform übertragen zu können. Bild 2: Konsortium und Business-Cases
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