UdZPraxis 2-2017
19 UdZ Praxis Die Potenziale von Industrie 4.0 scheinen gren- zenlos: Selbstoptimierende Maschinen, vollstän- dige Vernetzung und die Symbiose von Mensch und Maschine versprechen Losgröße Eins 1 bei minimalen Kosten. In der Praxis hingegen fehlt es vielen Unternehmen und Mitarbeitern noch an greifbaren Anschauungsobjekten, um benö- tigte Technologien und ihre Effekte aus erster Hand sehen und verstehen zu können. Gerade die fundamentalen Technologien zur Betriebsda- tenerfassung werden häufig nur unzureichend genutzt und ihre Auswertung ist mangelhaft. Um dies zu ändern, hat das Expertenteam des ‚ Centers Enterprise Resource Planning ‘ ( CERP ) in Kooperation mit uns vom FIR an der RWTH Aa- chenmit demPlanspiel CPS2GO eineDemonstra- tionsumgebung geschaffen, in der mit ver- schiedenen Technologien zur Erzeugung von Auftragsrückmeldedaten praxisnah experi- mentiert werden kann. Ein Team aus Studie- renden und Doktoranden war gemeinsam mit den immatrikulierten Mitgliedern des CERP , der itelligence AG und der Ubisense AG , an der Entwicklung und Umsetzung dieser Umge- bung zur Erprobung neuer Lösungen beteiligt. Zudem gestaltete das Team Weiterbildungs- maßnahmen für Studierende und Fach- und Führungskräfte. Der Fokus des Planspiels CPS2GO liegt auf dem Vergleich verschiedener Technologien zur Be- triebsdatenerfassung und ihren Auswertemög- lichkeiten. Im Spiel werden zwei Runden durch- laufen: Ziel von Runde eins ist die Darstellung des Ist-Zustands, wie er in vielen Unternehmen besteht, mit klassischen Mitteln wie Barcode oder sogar per Handaufschreibung und an- schließender Eingabe an einem Terminal. In der zweiten Runde folgt der Einsatz verschiedener zukunftsweisender Technologien. Dazu zählt beispielsweise das Kommissionieren per Pick- by-Light- oder Pick-by-Voice-Anwendungen. Die Montage ihrerseits kann durch animierte An- leitungen vereinfacht werden. Im gesamten Spiel werden RFID(Radiofrequenzidentifika- tions-)-Chips zur Auftragsverfolgung und Zeit- erfassung verwendet. 1 „Von der „Losgröße Eins“ ist die Rede, wenn im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0) es auf einmal möglich wird, flexibel und reaktionsschnell auch Einzelstücke auf Bestellung herzustellen.“ Quelle: A. Geld- ner: Was „Losgröße Eins“ für den Handel potenziell bedeutet. http://www.ideenwerkbw.de/was-losgroesse-eins-fuer-den- handel-potenziell-bedeutet/ (zuletzt geprüft: 25.07.2017)
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