UdZPraxis 2-2017
24 UdZ Praxis ich etwas abgucken, anderen über die Schulter schauen oder gar kopieren – das sind in unserer auf eigenständigen Fort- schritt fixierten Wirtschaft selten offiziel- le Gepflogenheiten. Dabei ist es ein nor- males Verhalten, sich an Vorbildern zu orientieren und sich erfolgreiche Verhaltensweisen zu eigen zu machen. Das FIR hat sich deshalb auch seit jeher auf die Fahnen geschrieben, Best Practices von erfolgreichen Unternehmen in die deutsche und europäische Wirtschaft zu transferieren und so den gesamten Standort wettbewerbsfähig zu erhalten. Dieses Prinzip wird jetzt auch im neuen Konsortialbenchmarking „Future-SCM“ interes- sierten Unternehmen voll zugänglich gemacht. Zielsetzung des Benchmarkings Dem klassischen Ansatz folgend, umfasst das Supply-Chain-Management sowohl das Design, die Planung, die Ausführung und die Steuerung als auch die Überwachung der Aktivitäten in der gesamten Lieferkette. Dieses Verständnis des Sup- ply-Chain-Managements wird den heutigen Her- ausforderungen jedoch immer weniger gerecht. So ermöglichen beispielsweise die zunehmende Anzahl vernetzter, digitalisierter Produkte und die damit verbundenen Optionen der Datenaggregati- onund -auswertungvollkommenveränderteWert- schöpfungsflüsse. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für Produktionssysteme im Allge- meinen betreffen nicht nur unternehmensinterne Prozesse, sondern werden auch die Organisation der Supply-Chain in ihrem Kern verändern. Auch die fortschreitende Dezentralisierung entlang der Lieferketten, bedingt durch eine steigende Spezi- alisierung der Einzelunternehmen, macht gänzlich neue Lieferkettenlogiken erforderlich (Stichwort „Supply-Chain-Collaboration“). Deshalb sieht sich der Supply-Chain-Manager wie jeder Unternehmensverantwortliche in der Pflicht, die sich wandelnden Anforderungen und sich bietenden neuen Technologien mit den Strukturen und Prozessen seiner Unternehmens- realität in Einklang zu bringen. Aber da in der Realität interne Logistikprozesse ohnehin weit- gehend als „Blackboxes“ erscheinen, bei denen nur der In- und der Output bekannt sind, ist es schwierig, systematisch Entwicklungsoptionen für das eigene Supply-Chain-Management zu identifizieren. Das Benchmarking adressiert des- halb Supply-Chain-Manager und verwandte Ent- scheider, die sich an Erfolgsgeschichten anderer Unternehmen orientieren und darauf basierend ihre eigenen Prozesse optimieren wollen. Aber wie findet man nun diese besten und zu- kunftsweisenden Supply-Chain-Management-Me- thoden und Supply-Chain-Lösungen? Wie kann man von ihnen profitieren? Wenn Verantwortli- che nicht endlos Zeit mit der Suche nach Antwor- ten verschwenden wollen, bietet das FIR eine konsolidierte, maßgeschneiderte Alternative: das Konsortialbenchmarking „Future-SCM“. Am Konsortialbenchmarking beteiligt sind dabei drei verschiedene Parteien: erstens die auftragge- benden Unternehmen als Steuerungskonsortium und Hauptnutznießer der erhobenen Benchmar- kings, zweitens die befragten Unternehmen, die einen Teil ihrer Prozesse beschreiben, ausgewähl- te Inhalte der Befragung selber nutzen können und aus deren Kreis drei „Best-in-Class-Unter- nehmen“ bestimmt und prämiert werden, und drittens unterstützen wir vom FIR als Forschungs- institut, das die Vorgaben aus dem Steuerungs- konsortium konsolidiert, die Befragung der ande- ren Unternehmen organisiert und die Ergebnisse für beide Parteien zweckdienlich aufbereitet. Das Vorgehen im Detail Im Detail erfolgt das Konsortialbenchmarking ent- lang einer Reihe gemeinsamer Termine: Bei einer Kick-off-Veranstaltung lernen sich zunächst die auf- traggebenden Konsortialpartner kennen. Je nach deren Wunschkonstellation kann diese Gruppe aus Teilnehmern unabhängiger Branchen, verwandter Industriezweige oder sogar konkurrierender Markt- begleiter bestehen. Zu diesem Kick-off-Meeting werden von den FIR-Experten zukunftsweisende
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