UdZPraxis 2-2018

64 UdZ Praxis Ein weiterer Grund für eine hohe Mitarbeiterfluk- tuation liegt im Anlaufmanagement. Insbeson- dere der Wechsel von der Vorbereitung auf die reale Produktion geht aufgrund einer höheren Arbeitsbelastung mit einer deutlich erhöhten Mitarbeiterfluktuation einher. Zusätzlich sind die in den Unternehmen vorkommenden Probleme abhängig von den jeweiligen Arbeitsbereichen. Bei den Arbeitsbedingungen an den älteren Standorten wie Puebla dagegen wurden in den meisten Fällen diese Probleme überwunden. Puebla verfügt über eine große Anzahl an Wer- ken und ist eine seit über 60 Jahren etablierte Produktionsstätte in Mexiko, an der beispiels- weise einer der größten deutschen Automobil- hersteller einen Großteil seiner Produktion für den amerikanischen Kontinent abdeckt. Firmen an langjährig gewachsenen Standorten wie Pue- bla haben zudem den Vorteil, über eine größere Anzahl besser ausgebildeter Facharbeiter vor Ort zu verfügen als dies an ‚neuen’ Standorten ad hoc möglich ist. Trotz der stetig wachsenden Anzahl von in Puebla aktiven Unternehmen gilt dieMitarbeiterfluktuation hier immexikanischen Vergleich als gering. Diese langjährig gewachse- nen Strukturen bedingen, dass die aktuellen He- rausforderungen sich von neueren Standorten deutlich unterscheiden. So spielt heute in Puebla im Gegensatz zum restlichen Mexiko der demo- grafische Faktor eine Rolle, da viele erfahrene Mitarbeiter nach einem Berufsleben im Automo- tive-Sektor in den kommenden Jahren ausschei- den werden. Gleichzeitig entstehen an vielen weiteren Stand- orten im ganzen nördlichen Mexiko neue Werke und Cluster von Automobilproduzenten und Zu- lieferern. Jährlich werden bei den Wachstums- raten von knapp unter 10 Prozent der Branche 20.000 neue Jobs im Automotive-Sektor ge- schaffen. Prognosen sagen voraus, dass Mexiko

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