UdZPraxis 2-2018

70 UdZ Praxis Der „Rapid CPS“ (siehe Bild 2, S. 71) stellt den Ausgangspunkt unseres gleichnamigen Workshops dar, in dem die Teilneh- mer eigenständig Daten an einer miniaturisierten Produkti- onsanlage erheben (1). Die Datenverarbeitung, die in vielen Fällen noch durch Programmierer abgedeckt werden muss, wird von den Workshop-Teilnehmern mittels Drag-and-drop- Elementen realisiert (2). Abschließend werden die erzeugten Informationen auf einem Dashboard visualisiert, sodass die Produktionsanlage kontinuierlich überwacht werden kann (3). Das Dashboard wird ebenfalls durch die Drag-and-drop- Elemente erstellt. Der unbekannte Auftragsstatus der Mi- ni-Produktion gehört nun also der Vergangenheit an. In den folgenden Schritten (4), (5) wird erläutert, wie der Workshop inhaltlich um eine strategische Komponente, die zur Erhe- bung von Digitalisierungspotenzialen dient, erweitert wer- den kann. Das Vorgehen basiert grundsätzlich auf einem Anwendungs- fall, z. B. der Betrachtung eines Produkts oder einer Produkti- on, das bzw. die von den teilnehmenden Unternehmen bereit- gestellt werden kann. Alternativ kann der Workshop ebenfalls auf dem Anwendungsfall „Fertigung des e.GO-Karts“ 1 ba- sieren. Der Anwendungsfall dient dabei als Katalysator für die Einführung der Methodik im Unternehmen. Sie können als Interessierte an dem Workshop als Team Ihres Unter- nehmens, aber auch gemeinsam mit Interessierten anderer Mit RapidCPS hat das FIR an der RWTH Aachen einen Workshop entwickelt, der Teilnehmern zeigt, wie das Internet der Dinge schnell und ohne Programmierkenntnisse umgesetzt werden kann. Unternehmen werden dadurch auf den ersten Schritten in Richtung Industrie 4.0 begleitet. Doch auch wenn den Unternehmen bekannt ist, wie sie den sogenannten digitalen Schatten der Produktion aufsetzen, stellt sich häufig die Frage: Welcher Nutzen verbirgt sich eigentlich hinter Industrie-4.0-Maßnahmen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das FIR an der RWTH Aachen ein Vorgehen (s. Bild 1) entwickelt, wie Digitalisierungspotenziale systematisch identifiziert, bewertet und zum Aufbau einer Industrie-4.0-Roadmap genutzt werden können. 1 Die e.GO Mobile AG (kurz e.GO) ist ein Aachener Hersteller von Elektrofahrzeugen. Auf dem RWTH Aachen Campus arbeiten Wissenschaftler und Industriekonsortien zusammen, umdie Herausforderungen der digitalisierten Produktion zu bewältigen und praktikable Umsetzungsmög- lichkeiten auch für Mittelständler zu schaffen. In diesem Klima des fruchtbaren Austauschs entstehen die eGO-Fahrzeuge. Neben dem e.GO Life, einem kleinen Elektrostadtauto, wird das e.GO Kart als vierrädriges E-Bike produziert. Anhand des realen Fertigungsprozesses der Karts erarbeiten die Teilnehmer des hier vorgestellten Workshops Digitalisierungpotenziale. Mehr Informationen zur e.GOMobile AG finden Sie über folgenden Link: http://e-go-mobile.com/ . Bild 1: Erweiterung des RapidCPS um Digitalisierungspotenziale und Industrie-4.0-Roadmap (eigene Darstellung)

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