UdZPraxis 2-2018

73 UdZ Praxis Bereits dann, wenn Transparenz über die Lieferkette gewonnen wird, ist die Basis, um die Poten- ziale im Wertschöpfungsnetzwerk zu erkennen und Kosten- und Effizienzvorteile zu erzielen, ge- legt. Allein durch die Optimierung des Distributionsnetzwerks können bereits bis zu 20 Prozent der Kosten eingespart werden. Das Design des logistischen Netzwerks und die Optimierung der Lagerstrukturen stehen daher heute bei erfolgreichen Unternehmen ganz oben auf der Liste der wichtigsten Supply-Chain-Projekte. Die weiter fortschreitende Internationa- lisierung des Wettbewerbs und die sich daraus verschärfende Konkurrenz stel- len industriell produzierende Unterneh- men immer häufiger vor neue strategi- sche und operative Herausforderungen. Verstärkt wird diese Entwicklung durch immer stärker schwankende Nachfra- gen, zunehmende Variantenvielfalt und Komplexität der Produkte. Neue, offen- sive Wettbewerber, sich schneller ver- breitende und durchsetzende Produk- te, Dienstleistungen und Technologien tragen zur Komplexität bei. Eine immer stärkere Vernetzung der Güterströ- me bei der Neugestaltung von Wert- schöpfungsnetzwerken sind markante Charakteristika dieses Wandels. Globale Supply-Chains beeinflussen aufgrund der anfallenden Logistik- kosten die Ergebnissituation und den Cashflow eines Unternehmens erheb- lich. Die sinnvolle und kostenoptimale Gestaltung ganzer Wertschöpfungs- netzwerke ist damit folgerichtig die zentrale Aufgabe zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen erfolgreicher Unternehmen. Das Supply-Chain-De- sign ist also in seiner Funktion ein wichtiger Bestandteil in dem Streben nach der Supply-Chain-Excellence. Bei der Optimierung der Netzwerk- struktur müssen Entscheider im Un- ternehmen für eine wirtschaftlich nachhaltige Lösung auf eine seriöse Entscheidungsgrundlage zurückgrei- fen. Mithilfe einer Simulation der Netzwerkstruktur, geeigneter Sze- narien und der Errechnung einer op- timalen Standortauswahl sowie Leis- tungs- und Kostenkenngrößen wird eine solche Entscheidungsgrundlage geschaffen. Ein effektives Hilfsmittel hierfür ist die szenariobasierte Methodik zur Bewertung und Optimierung von Supply-Chains. Sie ermöglicht es, die aktuelle Netzwerkstruktur abzubil- den, die Leistungsfähigkeit und Kos- ten zu ermitteln sowie die relevanten Kostentreiber und Engpässe im Netz- werk zu identifizieren.

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