Informationsmanagement trifft Disruption Die 8. Aachener Informationsmanagement-Tagung im Rückblick Aachen, 29. Januar 2018. Unter dem Motto "Informationsmanagement trifft Disruption" näherten sich zahlreiche Teilnehmer zukunftsorientieren Geschäftsmodellen bei der 8. Aachener Informationsmanagement-Tagung am 15. und 16. November 2017 im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Der Veranstalter, das FIR an der RWTH Aachen, legte den Schwerpunkt der Fachvorträge dabei auf die Fragestellung, wie das Informationsmanagement in allen Geschäftsbereichen und -prozessen das benötigte Gehör zur erfolgreichen Disruption bestehender Geschäftsmodelle bei der Geschäftsführung eines Unternehmens erhalten kann. Eine angebundene Fachmesse, praktische Workshops sowie interaktive Touren durch die Industrie-4.0-Referenzfabrik des Clusters rundeten die Fachveranstaltung ab. Professor Günther Schuh, Direktor des FIR, und Professor Carsten Hahn, Director bei SAP Deutschland SE & Co. KG, hielten die Eröffnungsvorträge und richteten dabei den Fokus auf die Adaption der agilen Methoden von Startup-Unternehmen. Prof. Schuh, selbst Gründer des Startups e.Go Mobile AG, skizzierte anhand eigener Erfahrungen, wie wichtig das Informationsmanagement in Unternehmen ist. Die Aufgabe läge darin, nicht nur sämtliche Daten zu erfassen, sondern auch richtig mit ihnen umzugehen. Die Etablierung des Informationsmanagements als zentrale Schnittstelle könne die Herausforderungen der Digitalen Produkte bewältigen. Dies sei ein Schlüsselerfolgsfaktor des von ihm mitentwickelten Elektroautos e.Go Life, welches als digitales und kollaboratives Produkt entstanden ist. Der Frage "Startup und Mittelstand – quo vaditis?" ist Prof. Carsten Hahn bei seinem Vortrag nachgegangen. Er ist der Meinung, dass der Mittelstand und Startups voneinander lernen können. Startups können, so Hahn, als Kunden, als Lieferanten, als gleichwertige Partner oder sogar als Innovationstreiber für mittelständische Unternehmen fungieren. Startups müssen sich in diesen Beziehungen vor den größeren Unternehmen nicht verstecken – denn diese verändern und schaffen neue Märkte. In den darauffolgenden Vortragssträngen beschrieben die Referenten, wie große Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen umgehen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die Unternehmen verschiedenste Wege gehen, um Design-Thinking-Prozesse in den laufenden Betrieb zu etablieren. Jörg Sandlöhken, Funktionsbereichsleiter Research & Standards bei REWE Systems GmbH, geht es beispielsweise bei der Messung von KPIs nicht mehr um die Vermessung an sich, sondern um die stetige Verbesserung dieser. Bei der thyssenkrupp AG funktioniert das Innovationsmanagement über ein hauseigenes TechCenter. Frederik Noll, Project Manager Innovation & Technology, beschrieb, dass sich die Mitarbeiter in diesem Umfeld kreativ und frei von allen anderen Unternehmensstrukturen ausleben können. Die interaktiven Workshops "Rapid CPS", "Rapid Solution Design", "Start-up-Agilität" und "VDMA-AK" zeigten den Teilnehmern an praxisorientieren Beispielen auf, dass die Herausforderungen von Industrie 4.0 nicht nur in der Theorie existieren. Hier wurde der Prozess vom relevanten Problem zur Lösung ganzheitlich simuliert. Die dabei erzielten Ergebnisse wurden im Rahmen der Abendveranstaltung im Lounge-Kino Capitol Aachen vorgestellt. Am Ende des zweiten Veranstaltungstages motivierte abschließend Barbara Liebermeister, Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter, die Besucher dazu, bei jeglichem technischen Fortschritt die Bedürfnisse der Mitarbeiter nicht außer Acht zu lassen. Denn auch zukünftig gelte, dass die Qualität der Arbeit mit der Mitarbeitermotivation steigt. Die nächste Veranstaltung dieser Reihe findet vom 13. – 14. November 2018 am FIR auf dem RWTH Aachen Campus statt. Weitere Informationen: www.fir.rwth-aachen.de