FIR-Jahrbuch 2022

32 / „Ökosysteme“ war eines der großen Schlagworte der Veranstaltung. Alle Stakeholder sollten gemeinsam daran arbeiten, Mehrwert für das gesamte Ökosystem zu schaffen. Dabei können nur digitale Lösungen unterschiedliche Anspruchsgruppen zusammenführen. In einer Cloud bereitgestellte Daten ermöglichen neue Business-Modelle, von denen Umwelt und Anwender gleichermaßen profitieren. „Ein Unternehmen allein kann nicht verstehen, wie man den größten Impact auf Nachhaltigkeit und Resilienz erzielt. „One solution for one planet“, postuliert Dr. René Deist, ZF Friedrichshafen AG, und nennt als Beispiel die E-Mobilität. Dr. Vanessa Just, KI Bundesverband e. V., sagt dazu in Ihrem Vortrag „KI & Nachhaltigkeit?! Perfect Match für Unternehmensprozesse“: „Nachhaltigkeit geht uns alle an. Es dreht sich nicht nur um den CO2-Referenzwert, sondern um die ganze Umgebung, in der Künstliche Intelligenz (KI) wirkt, z. B. auch für Mitarbeitende.“ Der digitale Zwilling wird von vielen Referierenden als Enabler für eine gemeinsame Datenbasis und die Zusammenarbeit im Ökosystem hervorgehoben. Schneider Electric SE wendet ihn an, um Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu betrachten. Auch die PHOENIX CONTACT Electronics GmbH nutzt in ihrem Konzept „Digital Factory Now“ eine gemeinsame Datenbasis für das digitale Abbild eines Produkts entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um etwa Rückschlüsse auf relevante Einflussfaktoren der Nachhaltigkeit zu ziehen, z. B. den CO2-Footprint je produziertem Produkt. Hinsichtlich der Nutzung von Technologien stand KI im Mittelpunkt. Unisono betonten die Referierenden, dass nicht die Masse von Daten, sondern die „richtigen“ Daten für die eigenen Use-Cases wichtig seien, um intelligente Lösungen für einen nachhaltigen Impact zu generieren. Dr. Andreas Peters, Mendritzki Holding GmbH & Co. KG und Frank Seiferth, SEITEC GmbH sehen KI als den Enabler für den Umgang mit komplexen Daten. Neben der technischen Umsetzung besteht die größte Herausforderung für sie im Datenhandling und in der -auswertung. Konkrete Anwendungsfälle sind hier die beste Lösung, um direkt zu erkennen, wie man erhebliche Potenziale heben kann. Bei aller Technologie ist die Akzeptanz der Belegschaft entscheidend für das Gelingen der Transformation. „Neue Technologien müssen immer mit der Kultur verbunden werden, um zu verstehen, inwieweit die Transformation erkannt, verstanden, geglaubt und gelebt wird“, hebt Thomas Kleine, Pfizer Pharma GmbH hervor. Dr. Hans Jörg Stotz, Festo Didactic SE, verweist auf die Kultur als fundamentales Element des veränderten Lernens in der digitalen Welt. Es erfordert vollkommen neue Skills und Team-Setups. Daniel Bachmann, Liebherr Components AG, spricht von einer kulturellen Revolution mit Fokus auf den Menschen und nicht mehr auf die Technologie. „Für digitale Produkte brauchen wir einen anderen Prozess mit einer Fehlerkultur, in der auch Misserfolge möglich und gewollt sind.“ Auch Nils Gleim, Evonik Industries AG, betont mit „Leading is about people“ den menschengetriebenen Anspruch der Transformation, den Evonik in einem vierstufigen Konzept für die Digitalisierung umsetzt. Jutta Juliane Meier, Identity Valley gUG, erörtert die sieben von der gemeinnützigen Organisation

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