UdZ 1-2017

16 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte Elektromobilitätsszenarien 2020+ Innovative Dienstleistungen ermöglichen den Durchbruch der Elektromobilität Das Projektziel von "DELFIN" besteht in der Entwicklung von Strategien und Konzepten für innovative Dienstleistungen im Wertschöpfungssystem der Elektromobilität sowie in der Ergänzung der technologieorientierten Förderaktivitäten um markt- und nutzerorientierte Perspektiven. Das Verbundprojekt "DELFIN – Dienstleistungen für Elektromobilität: Förderung von Innovation und Nutzerorientierung"wird vom Bundesministeriumfür Bildungund Forschung (BMBF) unter den Förderkennzeichen02K12A002 gefördert. Hintergrund und methodisches Vorgehen Um Szenarien zu Dienstleistungen in der Elektromobilität erforschen zu können, wur- den zunächst über 15 bereits bestehende Szenarioanalysen analysiert und im Hinblick auf die verwendeten Schlüsselfaktoren un- tersucht. Schlüsselfaktoren sind Faktoren des globalen oder lokalen Umfeldes (beispielswei- se der Ölpreis und staatliche Förderung bzw. Ladezeit und Reichweite), die die Entwicklung der Elektromobilität stark beeinflussen (siehe Bild 1). Ergebnis dieser Untersuchung ist die Erkenntnis, dass Dienstleistungen in bestehen- den Szenarioanalysen nicht als Schlüsselfaktor verwendet und somit die Auswirkungen von Dienstleistungen auf die Elektromobilität nicht untersucht werden konnten. Die auf Basis einer Expertenbefragung im Rahmen des Projekts ermittelten Schlüsselfaktoren sind in Bild 2 (siehe S. 18) aufgelistet. Zur Bündelung der Schlüsselfaktoren wurde an- hand der Positiv-, Negativ- und Trendverläufe eine Konsistenzanalyse durchgeführt, die als Resultat eine Vielzahl an schlüssigen und konsi- stenten Szenarien lieferte. Nachfolgendwird ein Teilergebnis der Szenarioanalyse beschrieben. Dienstleistungen ermöglichen den Durchbruch der Elektromobilität Dieses Szenario beschreibt eine Zukunft im Jahr 2020+, in der innovative Dienstleistungen der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen und die Alltagstauglichkeit und die Nutzerakzeptanz stark ausgeprägt sind. Wichtige technologische Schlüsselfaktoren entwickeln sich negativ Aus technolog ischer Sicht hat sich die Elektromobilität schlechter entwickelt als angenommen. Mit durchschnittlich 240 km Reichweite gestaltet sich die fahrbare Strecke mit einer Batterieladung als noch immer recht gering im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Nachfolgetechnologien zur Lithium-Ionen-Technik stecken nach wie vor in den Kinderschuhen; somit sind wichtige Fortschritte bei den Batterietechnologien aus- geblieben. Auch die Kosten der Elektrofahrzeuge liegen nach wie vor höher als bei vergleichbaren Modellenmit Verbrennungsmotor und betragen bei der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus rund 6.000 Euro mehr. Zurückzuführen ist die- ser Zustand vor allem auf die Stagnation der Batteriepreise, welche mit einem Preis von rund 200 €/kWh hoch und seit 2016 nahezu unverän- dert sind. Auch das Verhältnis von Strompreis- und Ölpreisentwicklung gestaltet sich für die Durchsetzung der Elektromobilität als Heraus- forderung. Mit rund 50 Dollar pro Barrel macht der Ölpreis konventionelle Mobilitätsangebote attraktiv und der stetig steigende Strompreis den elektromobilen Verkehr teuer. Die Energie- und Klimapolitik hat die für 2020 gesetzten Klimaziele Projekttitel DELFIN Projekt-/Forschungsträger BMBF; PTKA-PFT Förderkennzeichen 02K12A002 Projektpartner Fraunhofer-Institutfür Arbeitswirtschaftund Organisation(IAO); KSRI–KarlsruheService ResearchInstitute, Ansprechpartner Dipl.-Wirt.- Ing. Dominik Kolz,M.Sc. Internet elektromobilitaet- dienstleistungen.de Bild 1: Betrachtungsbereich und Fokus des aktuellen Forschungsstands

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