FIR-Jahrbuch 2022

120 / um bis 2050 vollkommene Klimaneutralität zu erreichen. Damit soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Dieses Ziel wurde erstmals im ‚European Green Deal‘ festgehalten, welcher ambitionierte Maßnahmen beinhaltet, um Europa nachhaltiger zu gestalten. Eine weitere Bestrebung gilt dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Materialien und Ressourcen so lange wie möglich in der Wirtschaft im Umlauf bleiben. Alle Maßnahmen sollen unter der Berücksichtigung der Schaffung ‚grüner‘ Arbeitsplätze und einem fortdauernden Wirtschaftswachstum zu einer kosteneffizienten Erreichung dieses Ziels beitragen. Viele Horizon-Europe-Ausschreibungen fördern Innovationen, die einen Beitrag zu diesen exemplarischen Zielen leisten. Aber Europa legt nicht nur verstärkt den Fokus auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf die digitale Transformation. Eine effiziente Datenerhebung und Datennutzung wird als notwendiger Baustein für eine nachhaltigere Zukunft gesehen. Zu diesem Zweck hat die EU-Kommission das Programm ‚The Digital Decade und das Digital Europe- Programm‘ ins Leben gerufen. Unser EU-Forschungsprojekt ‚DATAMITE‘ dient dem Ziel, die Bereitstellung eines modularen, quelloffenen sowie bereichsübergreifenden Frameworks die Verbesserung der Monetarisierung, der Interoperabilität, des Handels und des Austauschs von Daten in Form von Softwaremodulen, Schulungen und Geschäftsmaterialien von europäischen Unternehmen zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, stützt sich das Projekt auf ein Konsortium von 27 Partnern aus 13 Ländern, das die wichtigsten Akteur:innen der Datenwertschöpfungskette zusammenbringt: technische und geschäftliche Interessenvertreter der Datenräume, mehrere Schlüsselgemeinschaften, Schlüsselexpert:innen für rechtliche und SSH-Aspekte, um die Einhaltung rechtlicher und gesellschaftlicher Vorschriften zu gewährleisten, sowie Vermittler:innen für den Aufbau von Open-Source- Gemeinschaften und Standardisierungsaktivitäten, um den Transfer auf den Markt zu beschleunigen. Das Projekt begann zum 01.01.2023 und läuft bis zum 31.12.2025. Die zuvor genannten Themen können jedoch nicht isoliert voneinander betrachtet und erreicht werden. Daher verfolgt die EU die Strategie der Twin-Transition, also eines Fortschritts, der sowohl auf digitalen Technologien als auch auf dem Konzept der Nachhaltigkeit beruht, und fördert Projekte, die sich auf die parallele Erreichung dieser Ziele hinarbeiten. Es geht zum Beispiel um die Frage, wie neue Technologien genutzt werden können, um die Umweltbelastung zu senken und zeitgleich einen Vorteil für die Verbraucher:innen zu schaffen. Eine weitere Dimension liegt verstärkt im Fokus der EU: Durch eine sich wandelnde Umwelt und veränderte Jobansprüche gilt es, die Gesellschaft in Veränderungen einzubinden, neue Kompetenzen zu vermitteln und neue Arbeitsmodelle zu entwickeln und zu prüfen. Hier im Rheinischen Revier sind wir von den Maßnahmen des ‚Green Deals‘ mit dem Kohleausstieg 2030 und dem damit verbundenen Strukturwandel maßgeblich berührt. Mit zielgerichteter Unterstützung beispielsweise durch unser Forschungsprojekt ‚European Digital Innovation Hub Rheinland (EDIH Rheinland)‘ werden auch Nachhaltigkeitsthemen sowie der regionale Strukturwandel gemeinsam mit regionalen Akteuren direkt hier in der Region für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) greifbar gemacht. Ziel des ‚EDIH Rheinland‘ ist es, die grüne und digitale Transformation der Region zu unterstützen, indem insbesondere rheinischen KMU Zugang zu Wissen und Kompetenzen rund um die Themen Digital Skills, Künstliche Intelligenz (KI) und Hochleistungsrechner (High-Performance Computing, HPC) bereitgestellt wird. Das Projekt startete zum 01.01.2023 und läuft bis zum 31.12.2026. Ein weiteres Schwerpunktthema in Horizon Europe ist der Post-Covid-Resilienzaufbau. Diese Thematik ist hier einerseits bezogen auf die europäische Produktions- und Logistikbranche, indem man die Resilienz der Lieferketten und

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