VIper

Befähigung produzierender Unternehmen zur eigenständigen Bewertung und Gestaltung der Veränderungsfähigkeit eines soziotechnischen Informationssystems der Produktion mittels eines webbasierten Self-Assessments

Ziel des Projekts ‚VIper‘ ist die Befähigung produzierender Unternehmen zur eigenständigen Bewertung und Gestaltung der Veränderungsfähigkeit eines soziotechnischen Informationssystems der Auftragsabwicklung und Produktion.

Ausgangssituation

IT-Systeme (z. B. ERP, MES, APS) tragen maßgeblich zur Steigerung der Prozesseffizienz in der Auftragsabwicklung und Produktion bei und stellen heutzutage einen essenziellen Bestandteil der industriellen Wertschöpfung dar. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass IT-Systeme nur eine begrenzte Lebensdauer besitzen und Unternehmen häufig Probleme mit der Performance und Anpassung der IT-Systeme haben. Ursache dafür ist, dass Unternehmen bei der Gestaltung von IT-Systemlandschaften und der Auswahl von IT-Systemen primär die Anforderungen zum Zeitpunkt der Auswahl betrachten und zukünftige Anforderungen nicht berücksichtigen. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass keine geeignete Beschreibung der Veränderungsfähigkeit von IT-Systemen existiert. Dies führt zu einer erneuten IT-Systemauswahl in der Zukunft, die mit einem hohen personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand sowie mit dem Leistungsverlust während der Einführung eines neuen IT-Systems verbunden ist.

Lösungsweg

  • Definition und Beschreibung des soziotechnischen Informationssystems
  • Identifikation von Veränderungstreibern und -befähigern sowie deren Einflüssen auf das soziotechnische Informationssystem
  • Entwicklung einer Methode zur Bewertung der Diskrepanz der Soll- und Ist-Veränderungsfähigkeit (anhand der Treiber und Befähiger)
  • Entwicklung einer Methode zur Bewertung und Priorisierung der Maßnahmen zur Ableitung von Handlungsempfehlungen
  • Praktische Umsetzung der Methode in einer Web-Applikation zur Erhöhung der Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse

Erwartetes Ergebnis

Im Rahmen des Forschungsprojekts werden folgende drei Teilergebnisse angestrebt:

  • Ein Leitfaden mit konkreten Handlungsempfehlungen für KMU,
  • eine Methodik zur selbständigen Bewertung und Gestaltung der Veränderungsfähigkeit,
  • eine Web-Applikation als Umsetzung der Methodik für selbständige Nutzung.

Nutzen für die Zielgruppe

  • Verbesserung der Entscheidungsqualität bei der Auswahl eines neuen IT-Systems
  • Erhöhung der Langlebigkeit von IT-Systemen und deren Leistung über die Lebensdauer hinweg zur Erhöhung der Effizienz und Vermeidung von Aufwänden, die mit der Auswahl und Einführung eines neuen IT-Systems verbunden sind
  • Ermöglichen des kontinuierlichen Controllings der Soll- und Ist-Veränderungsfähigkeit des soziotechnischen Informationssystems
  • Reduktion des Aufwands und des Risikos bei der Anpassung von IT-Systemen und Change-Projekten
  • Für die Entwickler und Anbieter der IT-Systeme bieten die Ergebnisse des Forschungsprojekts eine Unterstützung zur Weiterentwicklung ihrer Produkte in Bezug auf die Gestaltung der Veränderungsfähigkeit.

Branche

  • IT, Software und Internet
  • Maschinen- und Anlagenbau

Themenfeld

  • Produktionsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Produktionsplanung
  • Produktionsregelung

FIR-Navigator

  • Einführung von Business Software
  • Modulare (und integrierte) Software für die Auftragsabwicklung
  • JRF-Leitthema

    • Gesellschaft & Digitalisierung
    • Industrie & Umwelt

    Projektinformationen

    Laufzeit
    01.09.202331.08.2025
    Förderkennzeichen
    23099 N
    Förderhinweis

    Das IGF-Vorhaben 23099 N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.