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Beteiligung des FIR an der Entwicklung von DIN SPECs
Eine DIN SPEC ist keine Norm, sondern eine Spezifikation. Während Normen durch einen
umfangreichen Erarbeitungsprozess gekennzeichnet sind, geht es bei der Entwicklung von Spe-
zifikationen hauptsächlich um Schnelligkeit. So kann Wissen schnell allen zugänglich gemacht
werden. Die Anwendung von Spezifikationen ist freiwillig. In diesem Zusammenhang gewinnen
nicht vollständig konsensbasierte und somit schneller zu erstellende Dokumente mehr und mehr
an Bedeutung. Das DIN bietet daher neben den konsensbasierten DIN-Normen die DIN SPEC
an. Aufgrund des nicht zwingend erforderlichen Konsens können DIN SPEC schneller im Markt
erprobt und angewandt werden und so die Effektivität desWissenstransfers nachhaltig steigern.
DIN SPECs werden unter Nutzung der infrastrukturellen Vorteile des DIN in bereits existierenden
Normenausschüssen oder in projektbezogenen Gremien erstellt. Das FIR war in Zusammenarbeit
mit dem DIN Deutschen Institut für Normung e. V. und weiteren Verfassern an der Entwicklung
der folgenden DIN SPECs beteiligt:
DIN SPEC 91329:2016-01
Erweiterung des EPCIS-Ereignismodells um aggregierte Produktionsereignisse zur Verwendung
in betrieblichen Informationssystemen
Diese DIN SPEC wurde nach dem PAS-Verfahren erarbeitet. Ihr Ziel ist es, aufbauend auf den
Erkenntnissen aus dem Forschungsvorhaben „ProSense“, eine hochauflösende Produktionssteue-
rung auf Basis kybernetischer Unterstützungssysteme und intelligenter Sensorik mittels eines
dedizierten Ereignismodells bereitzustellen. In der DIN SPEC soll eine Kommunikationsstruktur auf
Basis einer EPICS-(Electronic Product Information Services) Erweiterung um relevante Produkti-
onsereignisse und deren Aggregate spezifiziert werden. Zu den Zielgruppen gehören Hersteller
von Sensor- und Automatisierungslösungen, Anbieter von betrieblicher Anwendungssoftware
wie auch produzierende Unternehmen mit vornehmlich diskreter Anwendung.
standardisierung.fir.de