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Peter Döppler von der Wittenstein AG machte darauf aufmerksam, dass für den erfolgreichen Einsatz

neuer Technologien insbesondere die Mitarbeiter befähigt werden müssten, diese auch einzusetzen.

An dieser Stelle stünden etablierte Prozesse dem Innovationsdrang in Unternehmen entgegen, wes-

halb etablierte Strukturen aufgebrochen werden sollten. Andreas Weber von Evonik zeigte, wie sich

Dienstleister in die neu entstehenden Informationsströme zwischen Herstellern von Anlagen, deren

Betreiber und deren eigene Instandhaltungsabteilungen einordnen können. Dabei thematisierte er als

Herausforderungen insbesondere die Datenkompatibilität.

Am zweiten Tag der Veranstaltung erläuterten zunächst Michael Steinbauer und Detlef Krampe von

Siemens, warum der digitaleWandel in der Industrie deutlich langsamer Einzug hält als in Medien und

Handel:Während ein Smartphone nur sechs Sensoren habe,deren Eingabe es verarbeitenmüsse,gebe

es in einem herkömmlichen Motor rund 2.000 Datenpunkte, die auswertbar seien. Deshalb sei das

Geschäft im digitalen Service bei Siemens zwar längst noch nicht so umsatzträchtig wie der klassische

Service, weise aber mit rund 15 Prozent gegenüber 3 Prozent ein deutlich größeres Wachstum auf.

ChristianGill von der SKF Group verdeutlichte anschließend am realen Beispiel der eigenen Produktion,

worauf es bei der Digitalisierung ankommt: Ohne Standardisierung habe Digitalisierung keinen Sinn.

Auch dieDatenkorrektheit spiele einewesentliche Rolle.Nur auf dieser Basis könnten Systeme entwickelt

werden, die Fertigungsmitarbeiter direkt befähigten, effizienter zu arbeiten. Eine vorrangig technisch

orientierte Facette zukünftiger Servicemöglichkeiten präsentierte Professor Reinhart Poprawe vom

Fraunhofer Institut für Lasertechnik.Er demonstrierte eindrucksvoll – auch anhand realer Bauteile –wie

zukünftig mit additiven Fertigungsmethoden („3-D-Druck“) die Erstellung von Bauteilen vereinfacht

und beschleunigt werden kann. Dabei stelle dasThema der Effizienzsteigerung für die Forscher gerade

die größte Herausforderung dar.

Einen letzten Blickwinkel lieferte abschließend Constanze Kurz.Als IG-Metall-Vertreterin warf sie einen

Blick auf die „Zukunft derArbeit 4.0“.Sie warnte einerseits vor aktuell medial verbreiteten Schreckens-

szenarien fürArbeitnehmer,plädierte andererseits aber auch für eine neuartigeMitarbeiterqualifikation

und für die Berücksichtigung der digitalen Revolution und deren Auswirkungen in den Betriebsver-

fassungsgesetzen.Abschließend resümierte Philipp Jussen, Leiter des FIR-Bereichs Dienstleistungsma-

nagement, die erfolgreicheVeranstaltung: „Wir konnten in den vergangenen eineinhalbTagen wieder

unseremAnspruch gerecht werden: dem Brückenschlag zwischen Industrie und Forschung. Einerseits

habenwir neuesteTechnologien und derenAnwendungsmöglichkeiten demonstriert,andererseits auch

der Praxis eine Bühne gegeben, um reale Entwicklungen und Herausforderungen zu präsentieren.“

Ergänzt wurde das umfangreicheAngebot an Fachvorträgen auf demAachener Dienstleistungsforum

durch die angeschlossene Fachmesse, auf der diverse Anbieter unterschiedlicher Lösungen sich dem

Publikum präsentierten.

dienstleistungsforum.de

Kooperationspartner 2016