DigiKMU

Entwicklung einer Methode zur Unterstützung von KMU im Maschinen- und Anlagenbau bei der Umsetzung von Industrie 4.0 im Bereich der CAD-CAM-NC-Verfahrenskette

Ziel des Forschungsvorhabens „DigiKMU“ war es, kleine und mittlere Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus zu befähigen, ihre Unternehmens-IT strategisch richtig auszurichten, sodass unternehmerische Ziele mithilfe von Industrie-4.0-Konzepten im Bereich der CAD-CAM-NC-Verfahrenskette erreicht werden. Dazu wurde ein typisierendes Reifegradmodell entwickelt, auf Basis dessen KMU durch ein Self-Assessment Handlungsempfehlungen zur Neuausrichtung ihrer Unternehmens-IT ableiten können.

Herausforderung

Die erfolgreiche Umsetzung des Industrie-4.0-Leitgedankens und die dadurch erhöhte Ressourcenproduktivität und -effizienz bedingt eine umfangreiche Vernetzung der beteiligten IT-Systeme im Umfeld der Produktion. Die Voraussetzungen dafür, insbesondere auf den Ebenen der Applikations- und Datenarchitektur, müssen durch die Unternehmens-IT geschaffen werden. Dies ist vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch nicht der Fall. Sie müssen sich zwei signifikanten Herausforderungen stellen:

  1. Intransparenz über Industrie-4.0-Potenziale und -Umsetzung in KMU
    Daraus leitet sich eine Intransparenz über die Höhe von wirtschaftlich sinnvollen Investitionen in die Unternehmens-IT ab. Fast 80 % des IT-Budgets werden i. d. R. für den IT-Betrieb aufgewendet und nur 20 % für die strategische Erneuerung und Erweiterung der Unternehmens-IT. Aus diesen strukturellen Problemen resultieren fehlende Ressourcen in den KMU, die notwendig sind, um durch eine angemessene Unternehmens-IT eine Industrie-4.0-fähige Fertigung zu realisieren.

  2. Im Anwendungsfall der CAD-CAM-NC-Prozesskette spiegelt sich die unzureichende IT-Unterstützung häufig im mangelhaften Einsatz unterstützender Systeme wider: Beschaffte Managementsysteme (z. B. zur Auftrags- oder Werkzeugverwaltung und -disposition) werden in ihren Funktionen nicht ausgenutzt bzw. es werden Systeme redundant eingesetzt oder sogar zusätzliche Lösungen inhouse entwickelt. In dieser Gemengelage ist es für ein kleines oder mittleres Unternehmen ohne ausreichend dimensionierte IT-Abteilung nicht möglich, die Stärken und Schwächen nachhaltig zu analysieren und die tatsächlichen Probleme bei der Durchgängigkeit der Verfahrenskette zu erkennen. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Software- und Organisationsproblemen wird häufig falsch getroffen.

Projektinhalt

Anhand der CAD-CAM-NC-Prozesskette wurde im Innovationsprojekt DigiKMU, gefördert durch die AIF, untersucht, wie die Unternehmens-IT eines produzierenden KMUs im Maschinen- und Anlagenbau mittelfristig strategisch ausgerichtet werden muss, um unternehmerische Ziele mithilfe von Industrie-4.0-Konzepten zu erreichen. Dazu wurde auf Basis einer systematischen Beschreibung und einem Reifegradmodell der Unternehmens-IT eine Schwachstellen- und Potenzialanalyse durchgeführt, um Handlungsmaßnahmen zu entwickeln. Ziel war die Erstellung eines Gestaltungsmodells zur Neuausrichtung der Unternehmens-IT, konzentriert auf den Teilbereich der CAD-CAM-NC-Prozesskette.

Branche

  • Maschinen- und Anlagenbau

Themenfeld

  • Informationsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Informationstechnologie­management

Projektinformationen

Laufzeit
01.04.201531.03.2017
Förderkennzeichen
18700N
Förderhinweis

Das IGF-Vorhaben 18700 N der Forschungsvereinigung "Forschungsvereinigung Programmiersprachen für Fertigungseinrichtungen (FVP) e. V.", Postfach 100649, 52006 Aachen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.