APACHE

Entwicklung einer adaptiven Fertigungsregelung zur systematischen Abweichungsbewältigung bei Kleinserien

Projektziel war die Entwicklung einer Entscheidungsunterstützung für den Fertigungssteuerer, die eine differenziertere Betrachtung von Abweichungen in der Fertigung ermöglicht. Des Weiteren dient die Entscheidungsunterstützung dazu, durch die Bewertung von Abweichungen transparent zu machen, bei welchen Abweichungen dringender Handlungsbedarf besteht und in welcher Art und Weise interveniert werden muss. Durch die Berücksichtigung von Entscheidungen bzgl. Abweichungssituationen aus der Vergangenheit können zukünftige Abweichungen so besser bewertet werden.

Im Rahmen dieses Vorhabens wurde eine adaptive Entscheidungsunterstützung entwickelt, welche den zukünftigen Fertigungsregler (vormals Fertigungssteuerer) als Entscheider bei der Reaktion auf Abweichungen in der Fertigung unterstützt.

Hierzu wurden in einem ersten Schritt Abweichungen systematisch beschrieben und typologisiert. Dies diente dazu, in der Nachbetrachtung und Ursachenanalyse ähnliche Abweichungen gezielter hinsichtlich ihrer Ursachen analysieren zu können. In einem zweiten Schritt wurden die identifizierten Abweichungen hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Wertschöpfung sowie die zeitliche Kritikalität bewertet und priorisiert.

An dieser Stelle wurde z. B. berücksichtigt, dass eine Abweichung, die am Anfang des Wertschöpfungsprozesses auftritt, eine größere Auswirkung hat als gegen Ende. In einem dritten Schritt wurde den bewerteten Abweichungen eine dominierende Reaktionsstrategie (manuell, teilautomatisiert, automatisiert) zugeordnet.

So kann z. B. bei einem fehlenden Lagerbestand automatisiert nachbestellt werden. Diese Aufgabe sollte dem Mitarbeiter abgenommen werden, sodass die dadurch gewonnene Zeit vielmehr zur Analyse, warum es zu dem fehlenden Lagerbestand gekommen ist, genutzt werden kann.

Abschließend wurde die Differenzierungslogik für Abweichung in ein adaptives Modell der Fertigungsregelung integriert. Hierdurch wurde gewährleistet, dass getroffene Entscheidungen zurückgekoppelt werden und den Fertigungsregler zunehmend bei Routineabweichungen (Abweichungen für die definierte Handlungsalternativen zur Verfügung stehen) entlasten, sodass dieser sich verstärkt mit der Elimination von Abweichungsursachen beschäftigen kann.

Bei der Betrachtung aller Abweichungen musste ein Toleranzkorridor betrachtet werden, innerhalb dessen eine Abweichung akzeptabel ist. Andernfalls wäre es zu einer Überregulierung durch das System gekommen, welche wiederum kontraproduktiv ist.

Branche

  • Maschinen- und Anlagenbau

Themenfeld

  • Produktionsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Produktionsregelung

JRF-Leitthema

  • Industrie & Umwelt

Projektinformationen

Laufzeit
01.01.201730.09.2018
Förderkennzeichen
19238 N
Förderhinweis

Das IGF-Vorhaben 19238 N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.