ReStroK

Reduktion der Stromgestehungskosten unter Nutzung von historischen und aktuellen Betriebs- und Servicedaten von Onshore-Windenergieanlagen

Das Forschungsvorhaben ‚ReStroK‘ befasste sich mit der Fragestellung, wie das Potenzial vorhandener Datensätze von Onshore-Windenergieanlagen genutzt werden kann, um durch anlagenübergreifende Kombination und Analyse der Datensätze die Stromgestehungskosten der Anlagen zu reduzieren. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit erhöht und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Windenergieanlagen gegenüber anderen Energieerzeugungsmethoden gestärkt. Die Projektergebnisse befähigen vorrangig KMU aus der Windbranche zu einer Effizienzsteigerung in den Aufgabengebieten Wartung und Betriebsführung.

Ausgangssituation

Bei der Erreichung einer zuverlässigen, bezahlbaren und umweltschonenden Energieversorgung für Deutschland spielt die Windenergie eine tragende Rolle. Jedoch führen neue gesetzliche Regelungen zu marktverschärfenden Bedingungen, die eine Kostenreduzierung des Betriebs zwingend erforderlich machen. Gründe für die geringe Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energieerzeugungsmethoden sind die im Vergleich zur Planung geringeren Erträge (z. B. durch zu optimistische Schatzung des Windpotenzials) zusammen mit den tendenziell zu niedrig kalkulierten Betriebskosten und der geringeren Förderung für WEA. Verstärkend wirkt der Effekt von steigenden Betriebskosten mit der Alterung der Anlagen.

Das Potenzial vorhandener Daten für die Optimierung der Betriebsführung und Instandhaltung wird derzeit kaum ausgeschöpft, obgleich durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und Vernetzung weitreichende Möglichkeiten zur Erhöhung des Energieertrags und somit der Wirtschaftlichkeit von WEA existieren. Die Analyse historischer Wartungsdaten und entsprechend getroffene Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustands sowie die Adjustierung von Einzelanlagen im WEA-Verbund auf Basis von Leistungskennlinien ermöglichen eine Erhöhung der technischen Verfügbarkeit und somit des Energieertrags. Gleichzeitig wird die Verringerung der Betriebskosten durch die Minimierung der Wartungskosten erreicht. Jedoch mangelt es Betreibern und Dienstleistern aktuell an Instrumenten zur Aggregation von Daten aus unterschiedlichen Quellen. Besonders bei KMU werden die relevanten Daten oftmals in unterschiedlichen, nicht kompatiblen Dateiformaten bei unterschiedlichen Akteuren der Wertschöpfungskette gespeichert und unabhängig voneinander ausgewertet. Für KMU besteht das Problem darin, dass die Datenaggregation zunächst mit hohen Kosten verbunden ist und keinen direkten Nutzen zeigt. Erst wenn Daten sinnvoll kombiniert und analysiert werden, wird der Nutzen der Kombination verschiedener Daten sichtbar. An dieser Stelle knüpfte das Forschungsprojekt ‚ReStroK‘ an.

Zielsetzung

Zielsetzung des Forschungsvorhabens ‚ReStroK‘ war es, die Stromgestehungskosten unter Nutzung von historischen und aktuellen Betriebs- und Servicedaten von Onshore-Windenergieanlagen zu reduzieren. Es galt, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale von vernetzten Windenergieanlagen (WEA) nutzbar zu machen. Auf Basis von historischen und aktuellen Betriebsdaten (SCADA und CSM), historischen Serviceberichten, dem Wissen der Servicetechniker:innen und formellen Anlagenkonfigurationen und Stammdaten der berücksichtigten WEA sollten konkrete Handlungsempfehlungen für WEA-Betreiber, Servicetechniker:innen und Betriebsführer:innen abgeleitet werden.

Alle Handlungsempfehlungen zielen auf eine Senkung der Betriebskosten und Erhöhung der Verfügbarkeit ab, um so einen wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Um diesen Mehrwert für die Praxis nutzbar zu machen, wurden drei konkrete Anwendungsfälle („Use-Cases“) entwickelt. Aufbauend auf Ergebnissen von Auswertungsstrategien, die entwickelt und angewandt wurden, wurden Instandhaltungsaktivitäten veranlasst und koordiniert (Use-Case I), die Restlebensdauer einzelner Anlagen berechnet (Use-Case II) und das Anlagenverhalten im Windparkverbund untersucht (Use-Case III).

Die Ergebnisse der Use-Cases wurden in eine prototypische Umsetzung mit Hilfe eines app-basierten Softwaredemonstrators sowie eines Planspiels zur Qualifizierung von Servicetechniker:innen und Betriebsführer:innen überführt. Die Projektergebnisse befähigen vorrangig KMU aus der Windbranche zu einer Effizienzsteigerung in den Aufgabengebieten Wartung und Betriebsführung.

Branche

  • Energie/Wasser/Entsorgung/Recycling

Themenfeld

  • Dienstleistungsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Service Excellence

FIR-Navigator

  • Smart Maintenance
  • JRF-Leitthema

    • Industrie & Umwelt

    Projektinformationen

    Laufzeit
    01.05.201930.09.2022
    Förderkennzeichen
    EU-2-2-029
    Projekthomepage
    projekt-restrok.de
    Weitere Informationen

    UdZForschung-Artikel: "Stromgestehungskosten von Onshore- Windenergieanlagen reduzieren"

    Abschlussbericht

    Der Abschlussbericht zu diesem Forschungsprojekt ist über den FIR e. V. an der RWTH Aachen erhältlich: epub(at)fir.rwth-aachen.de